Die Wirtschaft befindet sich in einem Umbruch von einer Linearwirtschaft („Wegwerfwirtschaft“) hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Im Kontrast zur Linearwirtschaft werden hier Rohstoffe am Ende des Produktlebens (EOL) zurück in die Produktionskette überführt, um für neue Produkte verwendet zu werden. Dies kann in Form einer Wiederverwendung von Bauteilen (Reuse) oder als recycelter Rohstoff (Recycling) erfolgen. Für beide Szenarien ist eine wirtschaftliche Demontage der Produkte essenziell. Aktuell fehlen jedoch Technologien die in Hochlohnländern eine produktunabhängige, automatisierte und damit wirtschaftliche Demontage ermöglichen.
Mit Formgedächtnislegierungen (FGL) steht ein thermosensitiver Werkstoff zur Verfügung, der bei Erreichen einer definierten Temperatur seine Geometrie ändert. Dies wird bereits seit langem für zuverlässige Verbinder in der Luftfahrt und anderen Branchen genutzt. FGL bieten im Kontrast dazu auch großes Potential für Fügeverbindungen, die sich bei Erwärmung automatisch lösen lassen. Eine derartige Fügetechnologie ermöglicht eine automatisierte und wirtschaftliche Demontage.
Ziel der Arbeit ist die systematische Erforschung eines FGL-Fügeelements, welches sich bei Erwärmung automatisch löst. Dazu sind zunächst aktuelle mechanische Fügeverfahren dahingehend zu untersuchen, welche Möglichkeiten es gibt diese mittels FGL zu lösen. Auf Basis der Analyse soll eine Fügetechnologie ausgewählt und so angepasst werden, dass durch Erwärmen ein automatisches lösen ermöglicht wird. Anschließend soll das Montage- und Demontageverhalten der Technologie experimentell untersucht werden.Es ergeben sich folgende Teilaufgaben: